Fragen stehen unausgesprochen im Raum: Welche Blumen werden bis zum Festtag noch blühen? Werden genug verschiedene Farben vorhanden sein? Wer pflückt die Blüten in Feld und Flur. Wer mäht am Vortag seinen Rasen, damit genug Grasschnitt vorhanden ist? Wird das Wetter am Tag selbst mitspielen? Und schließlich will jährlich ein ansprechendes Motiv entworfen werden. Viele Stunden nimmt die sorgfältige Planung in Anspruch bis es dann am Fronleichnamstag früh um 6 Uhr an die Arbeit geht. Eimerweise stehen Blumen, Blätter und vor allem Kaffeesatz zur Verfügung. Der Altartisch wird aus dem Lager geholt, die Altardecken aufgelegt, Kruzifix und Kerzen sowie Vasen und ein Schemel herangefahren. Der Blumenteppich selbst wird nach dem Entwurf mit Kreide auf den Boden vorgezeichnet. Schnell sind die Konturen mit Kaffeesatz gezogen. Dann werden liebevoll die einzelnen Blüten und Blätter gelegt bis das Motiv der Vorlage entspricht. Erst wenn die Umgebung wieder sauber gekehrt und die nicht verwendeten Blütenreste auf Schubkarren verladen sind, gönnen sich die etwa zehn Frauen einen stolzen Blick auf ihr Werk. Es entspricht der Tradition im Dorf, dass diese Arbeit im Turnus abwechselnd von Mitgliedern des Frauenbunds oder vom Pfarrgemeinderat übernommen wird. 2016 war der PGR dran.
Text: Elisabeth Vogt