Am vergangenen Freitag war es endlich wieder soweit. Ein ganz normaler Ausflug mit unseren 19 Großen aus dem Kindergarten Werneck. Corona Jahre hatten solch einen Ausflug oft lahmgelegt. Nun alles wieder auf Anfang.
Seit vielen Jahren verabschieden wir unsere Großen mit einem Abschlussausflug. Und weil es auch in vielen Jahren immer so schön war, fuhren wir wieder nach Bad Kissingen. Dorthin fuhr uns das Busunternehmen Schmitt kostenlos und mit hungrigen Kindern an Bord. („O, wie schön wäre es, wenn der Bus aus Spaghetti oder Klößen oder gar aus Pudding wäre und wir den Fahrer anknabbern könnten!“)
Aber was wir in diesem Jahr in Bad Kissingen erleben durften war grandios und lässt uns heute noch schwärmen.
Wo die Kinder meist singend auftauchten, wurden sie empfangen! Und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Der Weg zur Geckobahn, untermalt mit dem alten Lied: „Die alte Dampfeisenbahn“ war ein wahrer Spalierlauf durch klatschende Menschen hindurch. Na klar, sangen die Kinder noch einmal lauter, als sie auch noch die Senioren am Wegesrand applaudieren hörten. Die Geckobahn stand dann auch schon bereit für die Kinder und öffnete die Türen weit um sie hereinzulassen.
Der Klaushof schrieb liebevoll: „Wir freuen uns auf die Kinder. Bitte drücken sie Familienkarte“. Die Ziege, die Schafe, die Hasen, das Dammwild und der Esel waren leider die einzigen Tiere die wir dort zu Gesicht bekamen. Nein, das lag nicht am Klaushof sondern an unseren Kindern. Als sie die Spielplätze entdeckten, war es um sie geschehen. Schnell fanden sich die Kinder in Rollenspielen rund um den Bau der Arche Noah wieder. Angeregt durch das Buch von Ulrich Hub „An der Arche um Acht“ und dem Theater in Maßbach. „Wollt ihr keine Tiere mehr anschauen?“, riefen meine Kollegin und ich anregend. „Nein, wir haben doch schon Tiere gesehen, wir bauen weiter an der Arche. Unsere lachende Entschuldigung geht an die Eltern, die für den Spielplatz Eintritt bezahlten. Aber das Abstimmungsergebnis war eindeutig. 13 mal Arche bauen, 5 x Tiere anschauen und 1 Enthaltung.
Danach besuchten wir die Gaststätte am Klaushof, die schon mit Wasser auf uns wartete, um die Flaschen der Kinder aufzufüllen und nun liefen wir gemeinsam den Kaskadenweg, die letzte Wanderung auf unserem Weg mit unseren Großen.
Anschließend begrüßte der Bootsmann die Kinder freudig und sagte: „Auf euch hab ich gewartet, singt ihr mir wieder was vor?“ Ehrensache: „Wir lagen vor Madagaskar“ , schallte es kurze Zeit später von allen Kindern und den Mitfahrenden. Auch der Bootsmann sang mit, obwohl bei ihm leichte Unsicherheiten bei der 3. Strophe auftauchten. Übt er bis nächstes Jahr?
Der letzte Stopp war die Eisdiele, die den Kindern Unterschlupf gewährte, als es regnete und die sich über das „Arriverderci“ der Kinder freute. „Wir woll`n euch wiedersehen!“
Es war ein einziges Lachen und „Hallo“ sagen. Die Kinder wurden begrüßt, wie es einem Fürsten – vielleicht gar dem Fürsten Rakoczy gleich kam. Es wunderte uns gar nicht, dass selbst im Zug nach Schweinfurt und Waigolshausen, Zugabe gerufen wurde und sich keines - der nun doch müder werdenden Kinder - vom Singen abhalten lies.
Wir sagen ein herzliches Danke an Bad Kissingen
Gaby Brand
für das Kindergartenteam