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Neuer Pfarrer, neuer Pastoralraum in Werneck

„Freude und Skepsis“, beides bewegt derzeit die Katholiken dreier Pfarreiengemeinschaften im südwestlichen Teil des Landkreises Schweinfurt. - ein Beitrag dazu von Bernhard Wegscheid, PGR-Vorsitzender Mariä Himmelfahrt, Werneck.

Freude, dass nun nach fast zehn Monaten Vakanz endlich wieder ein Pfarrer in Werneck präsent ist. Die Vakanz entstand, da Amtsvorgänger Pfarrer Michael Krammer so schwer erkrankte, dass er den Bischof um Amtsentbindung bat. Genesungswünsche an Michael Krammer wurden durch Bürgermeister Christian Zeißner, Waigolshausen ausgesprochen. Die versammelte Gemeinde schloss sich mit kräftigem Applaus den Wünschen an.
Doch der Tagesanlass ward von Freude geprägt.
Dem neuen Pfarrer Jürgen Thaumüller schlug beim Einführungsgottesdienst große Freude auch stille Erwartung entgegen. Pfr. Thaumüller stammt aus Stammheim - einem Weinort, der nur durch den Main vom nun neuen Wirkungskreis getrennt ist. Der Menschenschlag, auf den J. Thaumüller nun trifft, ist ihm sicherlich nicht fremd. Trotzdem wollen die Menschen erobert sein.
Gerade das aber ist in Anbetracht eines zweiten zu feiernden Anlasses nicht so einfach: Das Wirkungsfeld von Pfr. Thaumüller umfasst einen der dreiundvierzig neuen Seelsorgebereiche der Diözese Würzburg, den „PASTORALRAUM WERNECK“. Achtzehn Gemeinden aus bisher drei Pfarreiengemeinschaften sind ab 28. 11. 2021 verwaltungsmäßig, aber vor allem seelsorgerisch unter einen Hut zu bringen. „
„Bleibt da die Seelsorge nicht auf der Strecke?“ Diesem Ausdruck der Skepsis begegnet man fast überall, wo diese Thematik angeschnitten wird. Aber anders als früher, steht der Pfarrer nicht alleine auf weiter Flur. Er, als Moderator, hat als gleichberechtigten Teampriester Pfr. Volker Benkert (Schwerpunkt: Waigolshausen/ Schwanfeld) an der Seite.
Als Priester für die Seelsorge zugeordnet sind Pfarrvikar Dr. Christoph Dzikowicz (i. Eßleben), Studiendirektor a.D. Pfr. i. R. Hans Martetschläger, (i. Stettbach) , sowie Pfr. i. R. Paul Hilbert (f.d.  Schloss-Werneck) . Wovon vor Jahren Priester nur träumen konnten, das ist ein Team von Diakonen, Gemeindereferenten*innen, über Gottesdienstbeauftragte und in Gremien engagierte ehrenamtlich Tätige und nicht zuletzt, aber unverzichtbar, die Teams in den Pfarrbüros. Sie alle sind mit Herzblut für die Gläubigen da.
Viele all der Genannten waren als Vertreter ihres Ortes oder Gremiums bei der Einführungsfeierlichkeit und dem Errichtungsakt dabei. Natürlich auch die engsten Verwandten und Freunde von Pfr. J. Thaumüller.
Pfr. Thaumüller formulierte im Gottesdienst seinen Handlungs-Kompass als drei Linien: 3G anders mal anders gedacht.
Gefreut
Über allem stehe die Freude am christlichen Glauben, über den Weg, den man im Glauben schon gehen durfte. Freuen darf sich zudem ein jeder, dass er sich engagiert an der Bewältigung anstehender Herausforderungen beteiligen darf und soll.
Gestaltet
Gestalten, das sei ein wesentliches Ziel des Synodalen Weges. Alle seien aufgerufen, die Chancen der geistlichen Erneuerung wahrzunehmen und umzusetzen - jeder nach seinen individuellen Möglichkeiten, zusammen mit dem Gemeindeteam.
GEREDET
Die dritte Linie beschrieb Pfr. Thaumüller als allgemein unerlässlich: „Miteinander reden!“ Es gibt ja so viel zu entscheiden und in die Wege zu leiten, was die Menschen über die Kirche hinaus betrifft. So signalisierte er Gesprächsbereitschaft in alle Richtungen öffentlichen Lebens, auch in das Miteinander der Christen. „Transparenz, Toleranz und der richtige Ton im Ringen um gute Lösungen“, dies seien Voraussetzung für gute Lösungen.
Zusammenfassend wünsche er sich, dass sein Wirken zu einem Weg des guten und fruchtbaren Miteinanders werden möge, zu einem Weg der Ideen, des Gestaltens, des Entstehens und Wachsens.“ Kräftiger Applaus aller bestätigt das Ansinnen!


Werneck Bürgermeister, Sebastian Hauck und aus Waigolshausen sein Kollege Christian Zeißner hießen Pfarrer Thaumüller seitens des Gemeinwesens herzlich willkommen. Dass Bgm. Hauck den erfahrungsreichen Weg des neuen Pfarrers bis nach Werneck eher beiläufig mit dem Sprichwort „Viele Wege führen nach Rom“ beschrieb, das entlockte dem aufmerksamen Zuhörer, vor allem dem Klerus ein herzliches Schmunzeln. Na ja, wie heißt doch das andere Sprichwort?: „Was nicht ist, kann ……!“ „Aber bitte frühestens in 12 Jahren“, so wird manch einer derer gedacht haben, die nun endlich wieder einen Pfarrer haben.
Es war übrigens schön zu hören, dass Bürgermeister Sebastian Hauck, Werneck in seinen Willkommensworten in vielen Punkt en mit dem neuen Pfarrer übereinstimmt. Bgm. Hauck überreichte einen Geschenkkorb der Ortsgemeinschaften.


Die Fakten: Die drei Pfarreiengemeinschaften: Luisenhöhe (5 Orte; Schwanfeld); Sankt Sebastian (4 O.; Essleben) und Maria im Werntal (9 O.; Werneck) bilden fortan den „Pastoralraum Werneck“. Dieser zählt dann ca. 11.500 Katholiken. Die einzelnen Orte: Eckartshausen, Egenhausen, Eßleben, Ettleben, Hergolshausen, Mühlhausen, Rundelshausen, Schleerieth, Schnackenwerth, Schraudenbach, Schwanfeld, Stettbach, Theilheim, Vasbühl, Waigolshausen, Werneck, Wipfeld und Zeuzleben.
Die diözesane Errichtungsurkunde des „Pastoralraum Werneck“, wie auch die Ernennungsurkunde für Jürgen Taumüller als Pfarrer für Werneck und Moderator des Seelsorgeteams wurde von Domkapitular Christoph Warmuth an Jürgen Thaumüller überreicht. Applaus!!!
Pfr. Thaumüller beauftragte die Gemeindereferentin Sibylle Spanheimer zur Koordinatorin des Pastoralen Raumes. Sie ist somit zuständig für die Entwicklung des Raumes. Dies umfasst Planungen, Durchführung und Aufarbeitung von Maßnahmen jedweder Art.
Willkommensworte sprach Pfarrerin Hermine Wieker für die Evangelische, sowie für die Schloss-Kirchengemeinde. Sie überreichte als Geschenk das Evangelische Gesangbuch, mit Anhang! Letzterer trägt den passenden Titel: „Kommt, atmet auf!“.
Der festliche Gottesdienst konnte Corona-bedingt nur von kleinsten Delegationen der achtzehn Ortsgremien besucht werden. Pfr. Thaumüller freut sich daher ganz besonders auf das persönliche Zusammentreffen mit den Menschen in jeder der einzelnen Gemeinden!
Eine landschaftsähnliche Darstellung des „Pastoralraum Werneck“, mit den Orten, ortstypischen Dekodetails, mit Main und Wern, bildete einen informellen wie auch optischen Blickfang auf dem Thementisch der Kirche Mariä Himmelfahrt in Werneck.

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