logo PG Maria im Werntal
„Mein Bild von unserem Kirchenpatron hat sich durch diese Reise sehr verändert“, sagt Silke Rottmann, eine Teilnehmerin der Pilgerreise auf den Spuren von Petrus von Alcàntara. Es ist ein sehr ungewöhnlicher Heiliger, den die Kirchengemeinde Rundelshausen hat und er ist einmalig in unserer Diözese.

Die zwölfköpfige Gruppe verbrachte zunächst zwei Tage in Avila, denn Pedro de Alcàntara, wie er in Spanien heißt, war ein wichtiger Beichtvater und Berater von Teresa von Avila. Ohne ihn wäre ihr die Reform ihres Ordens womöglich nicht gelungen. Pedro, der eine hohe Meinung von Frauen hatte, machte sich für sie stark, als sie von der Inquisition angezeigt wurde. Im Geburtsort des Heiligen konnten sich die Teilnehmer mit der Spiritualität dieses Mannes auseinander setzen, der mit seiner Weitsicht und Klarheit auch Könige und Fürstinnen beriet: Günter Kirchner, der die Reise zusammen gestellt hat, brachte als geistlichen Impuls auch immer wieder Texte aus der Gebetsanleitung ein, die Petrus von Alcàntara in seiner Zeit herausgegeben hatte, diese bekam eine 200-fache Auflage und wurde in alle damaligen europäischen Sprachen übersetzt. Eine Gebetsanleitung, die durchaus auch heute noch mit Gewinn gelesen werden kann. Weil Petrus „der Fels“ heißt, nahm die PGR-Vorsitzende Brigitte Pfister einen Stein aus Alcàntara für die Gemeinde mit nach Hause. Wie tragfähig der Stein Alcàntaras ist, beweist auch die berühmte und höchste römische Brücke, die in Alcàntara auch heute noch zu begehen und zu befahren ist. Höhepunkt der Reise war für alle das kleinste Kloster der Welt, das Pedro in Pedroso de Acim gegründet hatte und durch seine Einfachheit besticht. Wie in der Rundelshäuser Pfarrkirche wurde auch dort der Putz von den Wänden entfernt, so dass die Kirche schlicht wirkt. Der Fransiskaner Pedro de Alcàntara reformierte seinen damals bequem gewordenen Orden und führe ihn wieder zu den Wurzeln des Franz von Assisi zurück. Nachdem er barfuß nach Rom reiste, um seine Reformen absegnen zu lassen, gehen die Barfüßerzweige auch der Karmeliten auf ihn zurück. Mit Papst Franziskus ist Petrus von Alcàntara auch für heute ein guter, wenn auch nicht ganz bequemer Impulsgeber. Die letzte Station der Reise führte nach Salamanca. Dort konnte die Gruppe an den Feierlichkeiten zur 800 Jahrfeier der Universität teilnehmen, in der Pedro de Alcàntara studiert hatte.

                                                           Günter Kirchner

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