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„Geh in das Land, das ich dir zeigen werden…“ – Diesem Ruf sind zwanzig Pilger unserer Pfarreiengemeinschaft „Maria im Werntal“ vom 4.-12.06. gefolgt, um so den Wurzeln ihres Glaubens näher zu kommen.Für die meisten Teilnehmer war es die erste Reise ins Heilige Land. Auf den Spuren Jesu besuchten wir heilige Stätten in Israel und Palästina.

Für die meisten Teilnehmer war es die erste Reise ins Heilige Land. Auf den Spuren Jesu besuchten wir heilige Stätten in Israel und Palästina.

Im Pilgerhaus Tabgha, wunderschön am See Genezareth gelegen, genossen wir die herrliche Umgebung und das schmackhafte Essen. Der Gesang der Papageien weckte uns früh am Morgen und die Sehnsucht schon vor Sonnenaufgang am Seeufer entlangzugehen. Von dort aus besuchten wir die Brotvermehrungskirche, Primatskapelle, Kafarnaum und den Berg der Seligpreisungen. Die Bootsfahrt auf dem stürmischen See ließ uns die Angst der Jünger damals erahnen. Am Tabor feierten wir eine heilige Messe in der Eliaskapelle, welcher eine enge Verbindung zum Karmelitenorden hat, dem Pater Vincent angehört. Nazareth und Kana waren weitere Programmpunkte auf unserer Reise. Der Fahrt zum Berg Karmel , wo nach biblischer Überlieferung der Kampf zwischen dem Propheten Elija und den Baalspriestern stattfand, schloss sich der Besuch des Klosters Stella Maris an. Ein besonderer Tag an einem besonderen Ort. Pater Vincent konnte einen Tag zuvor auf seine 25-jährige Ordenszugehörigkeit zurückblicken. Beim gemeinsamen Mittagessen im Kloster haben wir uns alle sehr willkommen und wohl gefühlt. Auf die Spuren der Kreuzfahrer begaben wir uns in Akko, direkt am Mittelmeer gelegen, mit gewaltigen Festungsanlagen.

Unsere Pilgerreise führte uns auch in Westjordanland, u.a. nach Nablus. In einer griechisch-orthodoxen Kirche besuchten wir den Jakobsbrunnen, dort kam es zur Begegnung mit der Frau aus Samarien. Der Zugang zur Taufstelle Jesu am Jordan auf israelischer Seite, ist erst seit einigen Jahren wieder zugänglich. Diese Gelegenheit nutzten wir, um an dieser Stelle unser Taufversprechen zu erneuern. Einprägsam war auch der Besuch der ältesten und tiefst gelegenen Stadt der Welt – Jericho - mit dem Maulbeerfeigenbaum. Viele unserer Reisegruppe genossen ein Bad im 420 m unter dem Meeresspiegel gelegenen See, dem Toten Meer und ließen sich schwerelos auf dem Wasser treiben. Durch die Judäische Steinwüste ging es hinauf nach Jerusalem, vorbei an rastenden Beduinen.

Im Paulushaus , direkt am Damaskustor, dem Zugang zur Altstadt gelegen, bezogen wir unser Quartier für weitere vier Nächte. Das quirlige Treiben im Fastenmonat Ramadan, konnten wir so hautnah erleben.

Vom Ölberg aus genossen wir am nächsten Tag einen ersten Blick über Jerusalem. Dominus Flevit, wo Jesus über Jerusalem weinte, der Garten Getsemani und die angrenzende Kirche der Nationen waren weitere Ziele. Als die schönste Kirche im Heiligen Land bezeichnete unser Reiseführer die St. Anna Kirche am Bethesdateich, wo Jesus Heilungswunder vollbrachte. Die einzigartige Akustik der Kirche vervielfachte unseren Gesang. Auf dem Berg Zion wohnten wir der Sonntagsmesse der Benediktiner bei, besuchten den Abendmahlsaal sowie das Grab König Davids. Entlang der Via Dolorosa gingen wir dem Leidensweg Jesu nach bis hin zur Grabeskirche. Den Tempelberg mit dem Felsendom konnten wir aufgrund einer Sperrung durch israelische Soldaten leider nicht besuchen.

Sehenswert war zudem eine Grabanlage der Herodianer aus der Zeit Jesu mit einem typischen Rollstein. Auf der Fahrt ins Westjordanland nach Bethlehem, kamen wir der Trennungsmauer zum Greifen nahe. In guter Erinnerung werden uns die Geburtskirche und die Hirtenfelder bleiben. In einem typischen Beduinenzelt servierte man uns ein köstliches orientalisches Essen mit arabischem Kaffee und Wasserpfeife.

Dort wo Jesus nach der Auferstehung seinen Jüngern begegnete, in Emmaus-Qubeibe, waren wir zu Gast in einem Alten- und Pflegeheim für palästinensische Frauen christlichen und muslimischen Glaubens. Eine Volontärin erzählte von ihrer Arbeit. Ihre Worte: „Emmaus ist da wo man wirkt…. Dort wo vieles hoffnungslos erscheint, da ist ein helles Licht. ER, der Auferstandene ist hier in den Menschen ganz nahe sichtbar“ werden wir noch lange in Erinnerung behalten.

Für Pater Vincent war es ein besonderes Geschenk, am Tage unserer Abreise, frühmorgens eine Messe mit uns auf dem Golgothahügel in der Grabeskirche feiern zu können. Zwei Nonnen aus seiner Heimat waren zufällig anwesend.

Unser Busfahrer Hazem brachte uns sicher von Ort zu Ort.

Mit Salah unserem Reiseführer hatten wir das große Los gezogen. Kompetent und wissensstark begleitete er uns durch das Heilige Land, seine Heimat. Etwas schmerzlich war der Abschied und berührend seine Worte: „Menschen begegnen sich oft mehrmals im Leben, man muss nur daran glauben.“ Wundervolle gemeinsame Tage liegen hinter uns, mit unvergesslichen Eindrücken, geselligen Abenden bei Bier und Wein und dem Wunsch vielleicht einmal wiederzukommen. Wir werden jetzt die Bibel lesen und die Orte auch bildlich vor uns haben.

„Geh in das Land, das ich dir zeigen werde“
Diese Aufforderung gilt…. damals wie heute……

 

Renate Pfeuffer

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